GMG 2022 Mandello, Guzzisti Montfort

09. – 11.09.2022

 

GMG Mandello del Lario:

101 Jahre Moto Guzzi

von Norbert & Barbara Kurzemann

Am Freitag den 09.09.2022 starteten wir die Anreise nach Mandello del Lario in einer 4er-Gruppe, natürlich ausschließlich motorisiert mit den Fabrikaten vom Comer See: Moto Guzzi V85TT (Norbert), V7 Stone (Barbara), Breva V1100i (Karl-Heinz) und V9 Roamer (Yvonne).

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Vier Adler für Mandello

Treffpunkt war um 10.00 Uhr beim Zollamt in FK Tisis. Zu diesem Zeitpunkt war schon zu erahnen, dass die Reise anfangs etwas feucht werden würde. Wie erwartet kamen wir schon in Eschen (FL) vor der Autobahnauffahrt Richtung San Bernardino in einen saftigen Schiff, der uns bis kurz vor Chur begleitete, und uns ordentlich und verlässlich vor Dehydration bewahrte.

 

Ein kurzer Stopp bei Landquart und prüfende Blicke Richtung San Bernardino und Lukmanier halfen uns bei der Richtungswahl. San Bernardino – grau und bääh, Lukmanier – ein kleiner Ansatz von blau und yummie. Also bei Reichenau Abfahrt Richtung Disentis und von da weg wurde es immer trockener, blauer und wärmer. Kleine Kaffeepause in Breil, dann Fahrt zum Lukmanier. Dort kleine Fotopause bei bestem Wetter. Streckenwahl war also richtig. Schulterklopf und stolz ob der weisen Entscheidung. Grandissimo!

lago piano, guzzisti montfort
Lago Piano

Danach Fahrt Richtung Bellinzona, über den Monte Ceneri nach Lugano, dann über die Grenze nach Porlezza, weiter an den Lago di Piano mit kurzem Stopp für Ziggis und Fotis. Weiter über Menaggio runter zum Comer See, dann nach Colico zum Tank-Stopp für die Guzzis und Espresso-Stopp für die Guzzisti. Vollgetankt mit ROZ95 und Gimoka „Tote zum Leben Erwecker“ auf die Suche nach der Unterkunft in Bellano.

 

Dank Karlo’s Navigationskünsten und Google Maps wurde die Unterkunft in einem Steilhang direkt am Ufer des Comer Sees gefunden. Komplett überrascht von den Steigfähigkeiten unsrer Guzzis, die vermutlich an die von Reinhold Messners Yaks heranreichte, erklommen wir die „etwas steile Zufahrt“ (ist so vermutlich nur in Bella Italia möglich) zum Vorplatz. Von dort in derselben Steigung über gefühlt 1000 Stufen zum Gästehaus. Wohnqualität, Begrüßungspaket mit Vino und mehr, sowie der atemberaubende Ausblick auf den Lario, haben aber sofort molto bene entschädigt.

 

Nach Duschen und Umziehen gingen wir ca. 2km zu Fuß runter ins Zentrum von Bellano um bei feinstem italienischem Abendessen und reichlich Vino Rosso eine traumhaften Tag ausklingen zu lassen. Perfetto!!!

Am Samstag gegen 11.00 Uhr fuhren wir mit den Guzzis nach Mandello del Lario. Auf der ca. 20km langen Anfahrt dorthin kamen uns schon hunderte Guzzis entgegen. Wir waren komplett geplättet von der Typenvielfalt aus den unterschiedlichsten Baujahren. Der absolute Wahnsinn!

 

In Mandello selbst herrschte um diese Zeit das perfekte Chaos, und nach einer Stunde im Stop’n’Go-Verkehr überhitzten nicht nur unsere Motoren, sondern auch unsere Gemüter.

Um die Situation zu beruhigen, entschlossen wir uns die geplante Ausfahrt vorzuverlegen. So verließen wir den Hexenkessel in Richtung San Pelligrino Terme im Val Brembana. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um einen Kurort, der für seine bis zu 26°C warmen Quellen und sein Mineralwasser San Pelligrino bekannt wurde. Nach einem fulminanten Mittagessen fuhren wir weiter durch das Val Brembana über San Giovanni Bianco, Sottochiesa, den Passo Culmine s.Pietro, Cassina Valsassina, Barzio, Cortenova zurück nach Bellano.

gmg mandello, rund um Comosee (1)
gmg mandello, rund um Comosee (2)
gmg mandello, rund um Comosee (3)
gmg mandello, rund um Comosee (4)
gmg mandello logo, guzzisti montfort

Auf Grund des Massenansturms auf Mandello entschieden wir uns dann in legerer Kleidung mit dem Zug ins Guzzi-Mekka zu fahren. Die Entscheidung war richtig, trotz etwas Entspannung in den Abendstunden. In den Straßen und Gassen waren noch unzählige Guzzis zu sehen. Gerade die Anzahl und die Zustände diverser Oldtimer war erstaunlich. Modelle, die normalerweise in Museen zu besichtigen sind, stehen in Mandello auf den Straßen. Vereinzelt ist wirklich der Eindruck entstanden, dass, wie schon von anderen Guzzisti erwähnt, sich alle je gebauten Guzzis in Mandello übers Wochenende getroffen haben. Leider war der Zugang zum Werk schon geschlossen. Also nichts mit Museum und Probesitzen auf der V100 Mandello. Wir haben aber auch von den Warteschlangen dorthin gehört. Also, halb so schlimm. Wider Erwarten konnten wir endlich einmal einen Platz in der Pizzeria Rosalba vor dem Werk ergattern. Pizza und Bier waren perfetto und Preis-Leistung passte absolut. Grazie Mille! Im Al Ghezz hat das leider nicht funktoniert: pumpevoll – das nächste Mal wieder. Nach einem Espresso mit Grappa infernale, einem Gelato incredibile und einem italienischem Birra Malto Doppio auf der Terrasse ging auch dieser Tag beeindruckend zu Ende. Grazie Mandello!

Am Sonntag Früh hieß es Ferienhaus räumen und packen. Weil Karl-Heinz und Yvonne schon am Montag mit dem Wohnmobil nach Frankreich fahren wollten, beschlossen wir die Heimreise kurz und knackig zu planen. Von Bellano Richtung Maloja, dann Julier, Lenzerheide, Chur und Autostrada nach Hause.

 

Auf der Autobahn trennten sich unsere Wege, Barbara und ich machten noch im Schnitzelhaus in FK Tisis einen Stopp. Dort trafen wir neben einem deftigen Hausspieß noch auf Guzzisti Kurt Knabl, der auch gerade aus Mandello eintraf. Kurt, danke Dir noch für den unterhaltsamen Plausch!

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Das war also Mandello 2022 und 101 Jahre Moto Guzzi. Alles in Allem ein sehr schönes Wochenende, die Sause in Mandello war uns aber doch etwas zu viel. Es war schon gemütlicher dort. Aber 101 Jahre Moto Guzzi gibt es halt nur einmal zu feiern. Dementsprechend war auch der Andrang. Auf die nächsten 101 Jahre.

 

VIVA LA GUZZI !