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Die Inhalte sollten entweder informativ und/oder unterhaltend sein, aber auf jeden Fall niveauvoll. Es bleibt der Redaktion der Website bzw. dem Webmaster vorbehalten welche Beiträge veröffentlicht werden. Über die Gestaltung eines Beitrags, Bildauswahl und Bearbeitung sowie allfällige Textkürzungen / Korrekturen entscheidet Gernot in letzter Instanz.
15.11.2024, Traugott Schneidtinger
„Moto Guzzi – Die Adler aus Mandello“
Schmökern im neuesten Schinken
Mit „Moto Guzzi – Die Adler aus Mandello“ legen die beiden Journalistenprofis im Zweiradbereich Jan Leek und Wolfgang Zeyen 2024 ein neues Guzzi-Standardwerk vor. Das Buch durchleuchtet die über hundertjährige Geschichte der ältesten durchgehend produzierenden Motorradedelschmiede in Europa und bietet jedem Guzzista eine richtig spannende Lektüre: Geschichte und Geschichten, die wechselvolle Firmenhistorie von Moto Guzzi mit guten und schlechten Zeiten, ein Loblied auf Guzzi-Urgestein Umberto Todero, die Produktphilosophie der Pioniere vom Comer See, ihre Erfolge im Rennsport; und im Kern dieser Publikation die chronologische Vorstellung der Motorradmodelle von den ersten Prototypen 1921 bis hin den aktuellen wassergekühlten Zweizylindern der Neuzeit. Das bietet dieser Prachtband auf 271 Seiten, selbstverständlich auch mit allen technischen Details für jeden Guzzi-Freak - ein Blick in die Seele der Mandello-Adler. Ein neues Guzzi-Kompendium also, hervorragend illustriert und übersichtlich und ansprechend gestaltet. Für alle Mandello-Freunde ein Must-have. Erschienen im Motorbuchverlag Stuttgart ISBN: 978-3-613-04713-6. Preis DE: Euro 39,90, Preis AT: Euro 41,10
03.11.2024, Gernot Stadler
Start in die Wintersaison 2024
7 Pässe in 7 Stunden
Ursprünglich sollte es eine Allgäu-Tour werden, an diesem frischen Allerseelentag im November-Nebel 24. Doch dann wurde kolportiert, dass die dumme 95 Db Grenze im Lechtal mit 31. Oktober ausgelaufen sei, und so endete die Planung in einer wunderschönen Sieben-Pässe-Runde für vier Freunde, drei Guzzis und eine Honda: 250 km über das Furkajoch (2x), Hochtannberg (2x) Hahntennjoch, Arlberg- und Flexenpass. Zum Tourbeginn bieselte Peter an seinen dampfenden Zaun, Traugotts Transalp feierte im Lechtal ihren 150.000 Geburtstag, Martha fror sich beim späten Abstieg in die Laternser Nebelsuppe ihren Allerwertesten ab und Gernot dokumentierte seine V85TT Tankanzeige, die zum Garantiefall mutierte, nachdem sie gegen Ende der Tour stolze 590 km Restreichweite anzeigte. Dazwischen gab es bei Dagmar und Joachim in Imst für die vom menschen- und autoleeren Hahntennjoch euphorisierten Biker:innen gratis Kaffee und Weihnachtskekse (!), bevor sie in einen mit Höhepunkt Furkajoch flammenden Sonnenuntergang ritten. Etwa zur selben Zeit startete bei Harry in Hergensweiler eine Garagenparty für die Heimkehrer des Sardinien-Trips im Oktober – doch das ist eine andere Geschichte ...
29.09. – 09.10.2024, Gernot Stadler
18 bunte Vögel ziehen in den Süden
Nach Sardinien ist vor Sardinien
Herbst ist es geworden und kalt und dunkel. Auf den Drähten sitzen ein paar bunte Vögel, bereit für ihren Flug nach Süden: eine Handvoll Guzzisti Montfort wollen mit einem Dutzend Ducatisti, einer Kathi und einer japanischen Geisha übers Meer nach Sardinien fliegen. Insgesamt folgen 18 Biker und -innen dem Ruf des Finken und werden in Cala Gonone an der Ostküste ihr Winterquartier aufschlagen. Den Sommer für ein paar Tage verlängern, sardische Kurven kratzen und an den schönsten Stränden Europas stranden.
Harry Fink, der seit 20 Jahren zweimal jährlich diesen Sehnsuchtsort für Biker ansteuert, jede Sardine und jede Kurve persönlich kennt, hat ein sensationelles Programm für die Bodenseevögel zusammen gestellt: die berühmte SS125 hinunter nach Arbatax, tausende Kurven im Hinterland rund um Bitti, kulinarische Sensationen von der Fischplatte bis zur Span(n)ferkel-Partie – Maialetto Sardo – ein zutiefst traditionelles, sardisches Corte (Fest) „Autunno in Barbagia” in Lula und eine Minikreuzfahrt mit dem Holzsegler entlang des Golf von Orosei mit seinen Traumstränden und Höhlen. Die Temperaturen anfangs Oktober sind ideal zum Motorrad fahren (18° C – 27° C), die Wassertemperaturen liegen anfangs bei traumhaften 23° C, bevor zwei Regentage mit stürmischem Mistral die Badetemperaturen in Richtung 20° C drücken.
18 Biker, Sprüche die in die Geschichte eingehen; Lachen, dass die Bauchmuskeln schmerzen; Essen, dass der Magen zum Ende seines natürlichen Dehnungsvolumens bringt; Wein, der alle Sorgen verschwinden lässt. All dies sorgt für das Resümee: Nach Sardinien ist vor Sardinien.
Von den Guzzisti Montfort sind Harry, Traugott, Heinz, Elmar & Rita sowie Gernot mit von der Partie. Ein Teil der Truppe reist mit Auto und Hänger an, zwei Guzzisti nehmen die Route auf eigener Achse über den San Bernardino in Angriff. Gefahren werden knapp 2.000 Kilometer auf der Insel, der Reifenverschleiss ist dabei extrem hoch – gut, dass es überall Reifenhändler gibt. Bei einer größeren Teilnehmer-Anzahl empfiehlt sich die Teilung in Leistungs-Gruppen mit 4 – 6 Fahrern. Im Falle einer Verletzung – wir hatten leider einen unglücklichen Beinbruch – funktioniert die Flugambulanz perfekt.
Die Straßen Sardiniens bieten von Schlaglochpisten bis zum Rennasphalt, von Serpentinen bis zu Knieschleiferkurven alles, was das anspruchsvolle Bikerherz begehrt. Die Streckenposten halten sich dezent im Hintergrund, allerdings sind Hinweisschilder unbedingt zu beachten – das gilt vor allem für verschmutzte Baustellen oder Tiere, die teilweise frei laufend hinter Kurven mitten auf der Straße (SS125!) stehen können. Die Kosten für 12 Tage, inklusive Fähre, Benzin, Hinterreifen, Sonderpreis Übernachtungen und Verpflegung liegen bei ca. 2.000,- EUR. Und dank eines Reiseführers wie Harry Fink ist jeder dieser Euronen absolut sein Geld wert.
Kleine Anekdote zum Schluss: während die Auto-Fraktion gemütlich ihre Bikes über den San Bernardino zirkelten, verschlief Guzzisti Gernot die Ausfahrt und verlängerte seine Heimetappe von Genua nach Feldkirch noch mit einem Umweg über einen verregneten Gotthard- und vernebelten Oberalppass, frei nach dem Motto: man kann’s auch übertreiben. Am Ende haben es dann doch noch alle sardischen Zugvögel wieder nach Hause geschafft.
23.08.2024, Jogi Wollenberg
Reiseblog eines 6 PS Abenteuers über die Alpen
Mit dem Galletto nach Mandello
Ganz wohl ist es mir noch nicht - ich will morgen das Treffen der Monfort Guzzi zum 15-jährigen Bestehen besuchen um anschließend 2-3 Tage mit dem Galletto an den Comer See zu fahren. Der Galletto ist ein Motorroller von Moto Guzzi der das erste Mal 1950 mit 150 ccm vorgestellt wurde, nach nur 3 gebauten Modellen wurde er auf 160 ccm vergrössert, später dann 175 und am Schluss 190 ccm. Ich besitze einen der 2. Serie mit 160 ccm und sagenhaften 6 PS - also ganz großes Kino ;-). Dummerweise zickt der Kleine zur Zeit immer wieder - so ist zum Beispiel die Lichtmaschine (eine Schwunglichtmagnet Lichtmaschine wie an Mopeds z.B.) so schlecht dass ich immer Angst habe meinen eigenen Lichtstrahl vom Hauptscheinwerfer zu überfahren. Aber alle Bedenken über Bord geworfen, der Galletto ist gepackt, heute Abend wird mit den Montfort Guzzisti das 15 jährige Bestehen des Clubs gefeiert. Zelt und Schlafsack sind mit dabei, es soll ja Sonntag früh nach dem Frühstück weitergehen - ich möchte dem Galletto das berühmte rote Werkstor in Mandello zeigen.
Werden Jogi und sein Galletto das rote Tor in Mandello erreichen? Und wie wird die Rückreise? Wie die Geschichte ausgegangen ist, kannst du hier nachlesen:
09.07.2024, Gernot Stadler
Schweizer Klassiker: Klausen, Susten, Grimsel, Furka, Oberalp
Fünf Pässe, fünf Freunde, fünf Franken
Start: |
Feldkirch |
Ziel: |
Klausen-, Susten-, Grimsel-, Furka-, Oberalppass |
Streckenlänge: |
442 km |
ø Geschwindigkeit: |
61 km/h |
Fahrzeit: |
07:15 h |
Zwei Guzzis mit Peter und Gernot, zwei Kathis mit Traugott und Koni sowie Martha mit ihrer Gummikuh treffen sich um 08:00 morgens zum Speed-Dating in Feldkirch zum spontanen Kurven-Klassiker: 434 km Alpenglühen auf der Schweizer Fünf-Pässe Route. Am Walensee groovt sich die Rentnerband über die Kerenzerbergstraße nach Glarus ein. Der erste Stopp am ersten Pass bringt einen Cappuccino am Klausen, es folgt eine Schneeballschlacht am Susten und Bratwurst bei kühlen 14°C am Grimsel. Gernot hat den lauwarmen Schübling um satte 14,- CHF gewählt, der aber als Wienerle um 9,- CHF bonniert wird – über den gesparten „Fünf-Liber” freut er sich. Höhepunkt der Tour ist der Blick von der Grimsel Ostflanke auf das verlassene Hotel Belvedere, das auf der gegenüberliegenden Westrampe des Furka thront. Bei Andermatt steuern die „Glorreichen Fünf” noch den Leuchtturm auf dem Oberalppass an, bevor sie sich auf dem Weg ins Tal immer mehr ihrer Kleider entledigen – das Thermometer ist inzwischen auf über 30°C geklettert. Wie immer mühsam ist der Ritt entlang des Rheins in der Abendsonne bis zum klassischen Abschlussbier in Rankweil.
14.04.2024, Meno Ottomano
Erster Fahrbericht mit der neuen Moto Guzzi Stelvio
BMW GS jagen im Schwarzwald
Vergangenen Sonntag durfte ich unsere neue Stelvio in den Schwarzwald entführen. Nach 320 km darf ich sagen: es hat mega Spass gemacht.
Die Sitzposition ist entspannt, der breite Lenker verleiht ein sicheres Fahrgefühl und ich war immer Herr der Lage. Der Motor bekannt von der V100 Mandello ist sowieso drehmomentstark und der Sound keine Diskussion. Das Getriebe lässt sich toll schalten (ohne Quickshift), nur das Einlegen des ersten Ganges ist unüberhörbar und ohne Ruck geht es nicht.
Nun zum Fazit, die Stelvio fühlt sich sehr agil, an geht leicht in die Kurven, verzeiht auch Fahrfehler in den Kurven. Das Fahrwerk ist eher straff und der Sozius sitzt super. Ich empfehle jedem, sie mal zu probieren. Das Grinsen nimmt kein Ende und „GS killen” geht mit der Stelvio perfekt. Überall wo sie stand gab es eine Menschentraube – auch Bayrische.
07.04.2024, Traugott Schneidtinger
Tagestour zum Großen Alpsee (Allgäu)
Guzzisti Frühlingsgefühle
Frühlingsgefühle wach rütteln! Wo kann man das am besten? Auf einer Guzzi natürlich. Spontane Entscheidungen haben was für sich! Guzzipapst Meno aus SG stellt in unserer WhatsApp-Gruppe die Frage in den Raum: Ausfahrt am Weekend? Ich reagiere im Nu und stelle für So. 07. 04. folgende Route zur Diskussion: Bödele, Sulzberg, Allgäu, Großer Alpsee, Riedbergpass, Schnepfegg, Faschinajoch, Großes Walsertal. Unisono Zustimmung: 17 Teilnehmer auf 12 Guzzis wollen zur Aufwärmrunde antreten. Schließlich werden es wegen krankheitsbedingter Absagen 3 Guzzis weniger. Wir nehmen die 250 Genuss-km bei Kaiserwetter, idealen Temperaturen und wenig Verkehr meist auf Nebenstrecken unter die Räder. Die höchst motivierte und beschwingte Guzzi-Schlange bollert abwechselnd in cruising oder in flotter Manier durch frühlingshaftes Terrain. Hochstimmung pur! An drei Wasserlöchern machen wir Halt: Sulzberg Alpenblick, Gasthaus zum Alpsee, Schnepfegg Berghaus Kanisfluh. Zum Abschluss schütteln wir uns in der Werkstatt in Feldkirch noch den Saharastaub aus der Wäsche und spülen die trockenen Kehlen. Alles paletti!
17.02.2024, Traugott Schneidtinger
Hauptfach Garminologie
Guzzisti drücken die Schulbank
Harry Fink lud auf sein Landgut mit dem Ziel mit uns Guzzisti in die zweitschönste Geschichte des Tourens einzutauchen - die Reiseplanung. Professionell, inspirierend, fachkundig. Und die Schüler lauschten willig den Ausführungen des großen Garminologen und BaseCampisten. Learning by doing war angesagt und sobald die Köpfe rauchten war Hilfe zur Stelle, wo und wann immer es klemmte. Danke Harry und deinem Team!!! Resume? Neue Motivation, neue Inspiration und schon eine gelungene Planung kann viele Glückshormone freisetzen. Lasset uns durchstarten in die Saison 2024!
09.12.2023, Rainer Mathies
Sport 15 Motor für Seilwinde
Guzzi Schlittenlift auf der Seiseralm
Sie haben die Rennstrecken dominiert, sie haben böse Buben gejagt, sie wurden in der Landwirtschaft eingesetzt: die liegenden Moto Guzzi Einzylinder-Motoren in ihren zwei- und dreirädrigen Ausführungen. Eine davon, eine edle Moto Guzzi Sport 15 aus dem Jahr 1931 hat sogar einen der ersten Schilifte auf der Seiseralm angetrieben. Guzzista Rainer Mathies hat die kuriose Geschichte entdeckt und für uns aufgeschrieben:
Kürzlich hat mir eine Mitarbeiterin, die meinen Faible für Motorräder mit dem Adler kennt, erzählt, dass sie eine Dokumentation über die Entstehung des Schitourismus in den Dolomiten gesehen hätte, in der über einen Schilift berichtet wurde, der von einer Moto Guzzi angetrieben wurde. Das habe ich mir genauer angesehen und folgendes herausgefunden:
Es handelt sich um einen so genannten Schlittenlift, also einen großen Schlitten, in dem 19 Schifahrer und der Lenker Platz hatten und der von einer Seilwinde, diese wiederum motorgetrieben, den Berg hochgezogen wurde. Dieser Lift war 1951 bis 1953 auf die Rosszahnscharte (Seiseralm) tatsächlich in Betrieb und wurde von einer Moto Guzzi 500 ccm Einzylinder gezogen.
Ich habe mal nachgeschaut, welche Guzzi das war und bin auf die Sport 15 (gebaut 1931 -1939) gestoßen. Da hat also ein an die 20 Jahre altes Motorrad im Winter den Lift gezogen und im Sommer treu dem eigentlichem Verwendungszweck gedient.
11.10.2023, Gernot Stadler
Bildsteiner Kürbissuppe mit Aussicht
Mit Raimund auf spontaner Erkundungstour über dem Rheintal
Bildstein, Oberbildstein, Baumgarten, Buch und Farnach: klingende Namen im Nirgendwo. Wenige Bauernhöfe, viele Villen, dazwischen ein bekanntes Ferienheim. Und eine Aussicht, die dir den Atem nimmt – vier Guzzis und eine Benelli spielen Almauf- und -abtrieb auf kleinen und kleinsten Straßen über dem Rheintal. Zwei Pausen auf 10 Kilometern sind dann auch für Guzzisti eher ungewöhnlich, aber zu schön ist der Blick auf den Bodensee. Raimund lud zu dieser kleinen Runde rund um Bildstein und Claus, Thomas, Walter, Lisi und Gernot folgen sponten seinem Ruf. Später in Raimunds Haus, bei der grandiosen Kürbissuppe von Veronika, gesellen sich auch noch Elmar und Egon zu der illustren Runde. Dass das Haus Bildstein 176 ein besonderer Platz ist, wird an diesem warmen Sommernachmittag im Oktober schnell klar: Autokennzeichen aus aller Welt zieren die Hausfassade, ein fahrtüchtiger Willies-Jeep aus den 40er Jahren steht in der Garage, dazu eine erfolgreiche Zucht von dreißig Baby-Schildkröten Jahrgang 23, Installationen aus Metall, Skulpturen aus Beton, ein riesiges Kellergewölbe, das Raimund von Hand aus dem Felsen schlug und der 10 Meter ausfahrbare Teleskoplift mit original Doppelmayr-Kabine. Der Lift wurde einzig und allein zum Zweck gebaut, dass der Besucher unverbaut bis nach Lindau sehen kann, wenn er es will. Alles in allem ein spannender Nachmittag bei spannenden Menschen – „Mille grazie” an Raimund und Veronika für die Gastfreundschaft!
30.09.2023, Traugott Schneidtinger
The Guzzism, Vol 1.
Die Anti Depressiva Diva von Christian Troy im Rampenlicht
Mensch Chris, da hast du für den absoluten Knaller gesorgt. Das Magazin „The Guzzism“ druckte in ihrer ersten Ausgabe Vol. 1 „Ritorno al nido“ dein Hohelied auf Guzzi, den Lebenslauf deiner Anti Depressiva Diva ab. Der einzige ganzseitige deutsche Beitrag in diesem Großformatheft, das sich exklusiv ganz der Magie des Moto Guzzi Welttreffens 100+1 am Comer See 2022 widmet mit brillanten Schnappschüssen, einmaligen Geschichten und herausragender Gestaltung. Respekt signor Troy!
Wir Guzzisti freuen uns mit dir. Du und dein Diva können echt stolz auf euch sein. Hier könnt ihr in der Vorschau den Beitrag von Chris nachlesen (negative Schrift auf schwarzem Hintergrund in der Mitte des Magazins): https://theguzzism.com/ oder auf unserer Website https://guzzisti.at/unsere-guzzis/2016-moto-guzzi-stelvio-v8
Bestellen könnt ihr das Magazin für EUR 30,- plus EUR 10,- Porto bei:
25.05.2023, Horst & Ulli Lampelmayer
REHA mit dem Guzzi-Gespann
Sommer 2022: mit neuer Hüfte übers Stilfser Joch
Wir kommen grad von unserer Winterflucht mit unserem VW Camper aus Andalusien zurück und schon steht meine Hüftoperation wie ein Damoklesschwert über mir. Der Sommer steht vor der Tür und unterm Flugdach lacht mich jeden Morgen beim Frühstück unser Guzzi-Gespann 850 T3 California, Bj. 1979, zum Fenster herein an. Für mich stellt sich die Frage: soll ich oder soll ich nicht auf die anstehende Hüftoperation verzichten? Ein Motorradjahr steht doch vor der Tür! Ach Horstl, sei kein Hase, auf geht's!
Es ist Ende Mai, als ich aus der Klinik komme, und Mitte Juli nach der Reha in Bad Waldsee, als ich das erste Mal über den Sattel klettere. Na klar, nur schnell auf ein Bier ist es bei mir nicht! Auch Ulli musste lange warten und so klettert auch sie über die Kanzel und lacht über beide Ohren. "Hast Schweizer Fränkle dabei?" Na klar!
Und schon donnern wir aus der Stadt hinaus zur Schweizer Grenze, das Rheintal über die Dörfer auf der Schweizer Seite hinauf nach Landquart, Davos, über den Flüelapass nach Zernez hinunter und nun hinauf den tollen Ofenpass, durch das Val Müstair bis Santa Maria. Da geht es jetzt echt spannend den Umbrailpass hinauf. Phoo! Wenn das gut geht, ist meine neue Hüfte perfekt! Ja, sie hält, rufe ich, als wir am Stilfser Joch auf 2.757 m stehen und ich vom Sattel und Ulli über ihre Kanzel steigt.
„Toll, ihr seid auch wieder einmal da!” ruft der Wurstel-Franz, als er uns unter den vielen Motorradfreaks entdeckt. „Sicher, a Wurst mit Kraut, gel!” Ja, und dann drehe ich am Lenker die 48 Kehren hinunter bis Prad ins Südtirol. Heute, unter der Woche, toll zu befahren weil relativ wenig Verkehr. Es geht über Glurns in Richtung Reschenpass, ab Mals durch ein schönes Hochtal bis Schlinig zum Hotel Edelweiß zum Übernachten. Ein feines Abendessen, für mich ein Bauerngröstl und Ulli bekommt einen Lammbraten, beschließt unsere erste, problemlose Tour. Nun bin ich neugierig, wie ich schlafe und morgens aufstehe. Also geschlafen habe ich wie ein Murmeltier, und nach dem Aufstehen juchze ich vom Balkon ins herrliche grüne Tal.
Nach einem tollen Frühstück starten wir über den Reschenpass ins Tirol nach Landeck, durch das lange und toll zu befahrene Paznauntal zur Bielerhöhe am Silvretta Pass, und nun sind wir wieder in Vorarlberg. Jetzt drehen wir die vielen Serpentinen der Silvretta Hochalpenstrasse hinunter ins Montafon, wo wir einen Besuch bei unserem Freund Ernst machen. Die letzte Etappe führt uns durch den Walgau zum Schwarzen See, über Rankweil und Götzis bis zu unserem Stammlokal Bethlehem in Dornbirn. Hier sitzen ein paar Kumpels, die sich sehr erfreut zeigen, dass wir recht gesund wieder on the Road sind.
22.05.2023, Gernot Stadler
Guzzisti Montfort e Pompone Svizzera
Moto Guzzi V100 versus Ducati Multistrada
Pompone Svizzera ist ein Motorradclub aus der Ostschweiz mit Tradition, der sich ganz den italienischen Zweizylindern, sprich Moto Guzzi und Ducati, verschrieben hat. Gemeinsam mit sechs Guzzisti Montfort teilten sich vier Pompones am ersten schönen Sonntag des Jahres die endlich trockenen Straßen des Vorderen Bregenzerwaldes und des Appenzells zu einer gemeinsamen Ausfahrt. Auf dem Bödele (Losenpass) ob Dornbirn traf sich der illustre Haufen und folgte dann dem Guzzisti Navigationsgenie Elmar und seiner Siri (Rita) über Egg und Lindenberg nach Sulzberg zum Mittagsessen. Während sich die Schweizer Pompones kulinarisch an den einheimischen Wildhasen vergriffen, blieb den Guzzisti mehr oder weniger nur noch das Menü aus je sechs Spargelstangen à 22,- EUR über. Anschließend stürzten sich die V-Quer- und V-Längsmotoren adlergleich ins Tal, querten bei Lustenau unbehelligt die Grenze und räuberten durch den Wald zum Bikertreff St. Anton im Appenzell. Pompone Capo Meno und Guzzisti CEO Traugott führten Verhandlungen über ein zukünftiges Joint Venture, während sie auf ihrem „Bänkle” den fantastischen Blick über das Rheintal genossen. Wie immer: selber schuld, wer nicht dabei war.
Pompone Chef Meno mit Guzzisti CEO Traugott auf dem Bänkle
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17.03.2023, Gernot Stadler
Appenzeller Salztag
Vier Guzzisti starten in die Saison
Die ersten tausend Kurven bei klirrender Kälte um die 10°C, Diskussionen mit fremden Frauen über die passenden Dessous beim Motorradfahren, Apfelstrudel mit Vanille-Dressing und die unbeantwortete Frage, warum Buchs (CH) und Vorarlberg dieselbe Flagge haben: das alles und noch viel mehr erlebten die vier härtesten der harten Guzzisti Montfort bei ihrem Saisonstart auf den Rollatoren aus Mandello. Zwei Stelvios, davon eine in der Farbe Terra de Siena (auf deutsch: Senf aus Lustenau), eine V7 mit Shirlybar und kunstvoll installierter USB Steckdose und eine V85 mit blinkenden Warnlampen trugen ihre Reiter Elmar, Peter, Rochus und Gernot durchs gut gesalzene Appenzellerland mit einer zusätzlichen Ehrenrunde auf den Buchserberg, wo ihnen der atemberaubende Ausblick auf´s Rheintal. PS: Gewinner des Tages war Peter, dem Mama Stadler aus Mitleid zwei Paar wollige Socken in Terra de Siena gestrickt und überreicht hat. Die Tourdaten zum Schluss: 02:55 h Fahrzeit, 143 km, ø v= 48 km/h, Verbrauch V85TT 4,1 l/100 km. Dank an Elmar für den Guide und Peter für das Video!
28.10.2022
Weltpremiere: die erste Fahrt mit der neuen
Moto Guzzi V100 Mandello
von Domenico „Meno” Ottomano
Ciao cari Guzzisti.
Das lange Warten hat ein Ende. Als einer von nur sechs eingeladenen Moto Guzzi Händler Schweiz durfte ich die Stahlmoto St.Gallen an der Händlerpräsentation und Testfahrt in Mandello vertreten. Als treuer Guzzista eine grosse Ehre; die schlaflosen Nächte infolge der Vorfreude nahm ich gerne auf mich ...
Im 101jährigen Werksgelände, wo immer noch alle Moto Guzzi’s gebaut werden, fand die Präsentation der neuen Guzzi statt. Die Projektleiter, die dieses absolut neue Motorrad mit vielen tollen Innovationen, während der Rekordzeit von nur zweieinhalb Jahren entwickelt haben, erklärten uns die V100 Mandello.
Gespannt haben alle Anwesenden zugehört und als plötzlich ein wohlklingendes Geräusch von draussen in den Raum drang. Mir lief es kalt den Rücken runter, denn die V100 Test Motorräder wurden im Innenhof zur Probefahrt aufgereiht. Diese Maschine zu sehen und zu hören, also ich war aufgelöst in Emotionen – aber zuerst stand noch das Mittagessen an.
Nun, nach dem Essen zogen dicke Wolken auf und es begann ausgerechnet jetzt zu regnen und dies nicht zu knapp. – Das kann einen echten Motorradfahrer nicht erschüttern und so nahm ich Platz auf einer V100 und fühlte mich sofort wohl. Sitzposition, Hebel und Instrumente, alles wunderbar und die Bedienung einfach und selbsterklärend.
Anlasser betätigen und es ging mir durch Mark und Bein. Ein Hammer Sound, tief und brabbelnd. Das Ansauggeräusch des mächtigen Luftfilter Kastens eine Wohltat. Und kein Guzzi-Typisches vibrieren mehr, fehlt da was?? Nein, bei dem Drehmoment ab 3'500 U/min fehlt einem nichts mehr.
Es geht ab wie das bekannte Tier mit Ringelschwanz. Genial handliches und vertrauen bildendes Fahrwerk, absolute keine Kardanreaktionen und Bremsen ohne Makel. Kurven warten darauf spielerisch genommen zu werden. Am liebsten wäre ich damit zurück in die Schweiz gefahren, doch das Gewitter hat uns wieder ins Werk zurückgeführt, sehr schade!
Moto Guzzi «Danke» für diesen Adler, ich glaube nicht das Fliegen schöner ist als mit diesem Motorrad durch die Pässe zu wedeln.
Klar ist, ich werde mir eine zulegen und hoffen das der Winter kürzer wird als sonst.
Liebe Guzzisti sobald dieses Wunderwerk bei uns im Laden steht, werde ich mich bei euch melden, so könnt ihr euch einen eigenen Eindruck verschaffen und ich gebe gerne Auskunft.
Moto Guzzi ist bereit für die nächsten 100 Jahre.
15.10.2022, Traugott Schneidtinger
Mein aktueller Lesetipp:
GUZZI. Eine Idee, die Mandello verändert hat
Die vom Archivio Communale Memoria Locale herausgegebene kleine Broschüre mit 78 Seiten enthält eine Reihe spannender Details über Carlo Guzzi und seine Familie, die Geschichte der Fabrik, über Rennen, Rennfahrer und Guzzi-Testfahrer, über die Produktion der Adler, Mandello und seine Einwohner, Moto Guzzi und die Kunst, über 100 Jahre Leidenschaft, Guzzi Kuriositäten und vieles mehr.
Zu bestellen bei info@archiviomandello.it
oder über deren Website guzzimandello2021.com
... für EUR 55,00 inkl. Porto und Versand. Die umfangreiche zweibändige italienische Ausgabe mit englischen Zusammenfassungen ist ebenfalls über diese Links zu bestellen für EUR 75,00 inkl. Porto und Versand
06.08.2022, Kurt Knabl
Gesucht: 75th Plakette
Guzzista Knabl sucht Jubiläums-Accessoires
Suche allerlei Accessoires von damals zum Jubiläum 75th Moto Guzzi (einfach alles mit dem Logo 75 th). Die grösste Freude wäre für mich, die Ansteckplakette erstehen zu können.
Mein Guzzilein ist die Jubiläumsausgabe California 1100 ie 75 o, 390/750. Mehr über mich und Fotos auf Unsere Guzzis. Danke im Voraus für jedes Angebot oder Vermittlung!
Kontakt über info@guzzisti.at.
Mit kollegialem Gruss , Kurt
12.06.2022, Gernot Stadler
„Bada singen in Basadingen!”
Besuch von Moto Rumble im Thurgau (CH)
„Da ich noch tanken und eine Vignette kaufen muss, schlage ich Abfahrt um 07.45 Uhr vor”, schreibt Rainer in seine Einladung zum Besuch von Moto Rumble im Thurgau. „Na servas”, denke ich und schüttet einen halben Liter Kaffee in mich hinein. Zwei Stunden später verlassen die beiden Guzzisti mit ihren Bikes, einer California 1400 und dem roten Luder V85TT, kurz vor Winterthur die A1 Richtung Norden. Rainer sucht für seine California ein Verbindungsblech unter dem vorderen Kotflügel, das werkseitig nie montiert wurde und inzwischen auch nicht mehr produziert wird. Im weiten Umkreis war Moto Rumble der einzige Guzzi-Händler, der dieses Teil organisieren konnte. Und so laufen wir pünktlich um 09:30 Uhr in Basadingen ein. Das Wortspiel „Bada singen in Basadingen” finden nur die beiden Guzzisti witzig – hat vermutlich mit der Uhrzeit zu tun.
Die gute Nachricht: das Ersatzteil ist schon seit zwei Tagen da, die schlechte Nachricht: wir sind eine Woche zu früh da. Aber egal, die Buben und Mädchen von Moto Rumble sind flexibel. In der blitzsauberen Werkstatt mit hohem Frauenanteil kommt die California unters Messer, und kurze Zeit später bollern wir wieder vom Hof – Resümée: ein Besuch bei Moto Rumble lohnt sich.
Da wir aus Zeitgründen bei der Hinfahrt die Autobahn genommen haben, tuckern wir auf dem Rückweg über die Dörfer – erstes Ziel nach ein paar Kilometern ist Stein am Rhein mit seiner romantischen, fachwerklichen Innenstadt. Während ich mich an einer Cervelat verbeisse, besteht Rainer darauf, dass die Stadt Stein am Rhein im weitesten Sinn nach ihm benannt ist.
Der Rückweg über Frauenfeld, Wil, Gossau und Appenzell bei Kaiserwetter und zunehmend steigenden Temperaturen ist perfektes Landstraßen-Cruising durch ein gemütliches, wunderschönes Gebiet abseits des großen Verkehrs.
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21.05.2022, Traugott Schneidtinger
DIE Guzzi-Hymne zum 100er:
„Alle sind verrückt nach Guzzi!“
Der offizielle Guzzi-Song „Tutti pazzi per la Guzzi“ von Danilo Luce, Sänger und Songwriter, zum 100-Jahr-Jubiläum von MG. Das Video wird präsentiert von der Enkelin des Guzzi-Mitbegründers Giorgio Parodi, Elena Bagnasco.
Ein Italo-Sound mit Pop-Beats, die dir das Gefühl vermitteln, wie wenn du auf deiner Guzzi die Amalfiküste entlang hämmerst. Sonne pur, den warmen Wind vom Meer um die Nase, salzige Lippen, Sommer vibes, du träumst von Campari Soda, Spaghetti Carbonara und du trällerst ein Liedchen: Volaaaaaaare, ohohoho, Guzzaaaaaaare, ohohoho, …. Flieg - Adler - flieg!
15.03.2022, Traugott Schneidtinger
Moto Guzzi in der Literatur
Buchtipps für Guzzisti
Das sind meine drei Buchempfehlungen zu den Neuerscheinungen anlässlich des 100. Jubiläums von Moto Guzzi. Ideal zum Schmökern und Recherchieren.
Fallon, Ian:
Das große Buch über Moto Guzzi
Alle Modell seit 1921
Erscheinungstermin: Nov. 2021
ISBN 978-3-7822-1396-7
Preis: € 41,00 in Österreich
Ein einzigartiger Bildband über den traditionsreichsten Motorradhersteller der Welt mit detaillierten Beschreibungen aller Produktionsmodelle und spannenden Einblicken in die lange und geschichtsträchtige Historie von Moto Guzzi. (Klappentext) Die neueste Publikation des »Motorrad-Papstes« Ian Falloon.
Mangartz, Dirk:
111 Moto Guzzi Stories, die man kennen muss
Erscheinungstermin: Aug. 2021
ISBN 978-3-7408-1196-9
Preis € 25,70 in Österreich
Eine Hommage an 100 Jahre Moto Guzzi. Dirk Mangartz nimmt uns mit auf eine Reise durch die Geschichte des Unternehmens – von der Gründung bis in die Gegenwart. Das Buch zeichnet die Ereignisse, Geschichten und Highlights in 111 einzelnen Geschichten nach. Spannend, präzise recherchiert und mit großem Respekt vor 100 Jahren Moto Guzzi. (Klappentext).
Schnapp, Jeffrey (Hrsg.) u.a.:
Moto Guzzi – 100 Years
Erscheinungstermin: Okt. 2021
ISBN 978-88-918318-7-3
Preis UVP € 65,00 über den autorisierten Moto Guzzi Handel
Preis € 71,95 über Amazon oder den österr. Buchhandel
Das offizielle Jubiläumsbuch der Marke Moto Guzzi. Gibt es nur in englischer oder italienischer Sprache. Illustriert mit einer Fülle bisher unveröffentlichter Bilder ist das Buch eine Sammlung von Beiträgen von zehn bekannten Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Hintergründen, persönlichen Geschichten und Karrieren, die ihre Leidenschaft für die beeindruckenden italienischen Motorräder beschreiben. Zu Wort kommen die Schriftstellerin Melissa Holbrook Pierson, der Schauspieler Ewan McGregor, der Architekt Greg Lynn, die Journalisten Marco Masetti, Mat Oxley und Akira Nishimura, DJ Ringo, Designer Tom Dixon, der Astronaut Paolo Nespoli und der Harvard-Professor Jeffrey Schnapp. (siehe: Website motoguzzi.com/at_DE)
11.03.2022, Horst & Ulli Lampelmayer
Saludos desde Andalucia!
Zwei Guzzisti überwintern in Südspanien
Hallo Guzzisti! Euer Team ist ja mächtig aktiv auch in dieser vermaledeiten Zeit. Ich zähle zu den Drückebergern, bin nämlich mit Ulli und unserem VW T5 Camper nach Südspanien durchgebrannt. Seit 18.01. sind wir unterwegs auf Campingplätzen. Uns gefällt das Zigeunerleben, einmal mit unserer Guzzi und ein anderes Mal, besonders zur kälteren Jahreszeit, mit dem VW-Bus. Wie schon des Öfteren hat es uns wieder nach Andalusien verschlagen.
Über einen Monat verbrachten wir nun bei recht freundlichem Wetter am Cabo de Gata Nijar, in Los Escullos - bei Sonne bis ca. 20 Grad und in der Nacht um die 8 Grad. Die Tage sind ausgefüllt mit Wandern im Naturpark oder entlang der traumhaft einsamen Küste oder mit Radfahren und zwar klassisch - ohne E-Motor - und obendrauf meistens mit Gegenwind! Oder mit schönen Ausflügen ins Landesinnere mit dem VW. Die Straßen sind in einem recht guten Zustand und zu dieser Jahreszeit mit wenig Verkehr belastet.
Also wer es schafft seine Guzzi, wohlgemerkt zu dieser Jahreszeit, hierher zu verfrachten oder zu bewegen, den erwarten ideale Motorrad-Straßenverhältnisse. Traumtouren in die weite andalusische Einöde, tolle Passstraßen über die Sierra Nevada, durch die Alpujaras, vom Cabo de Gata durch die weiten Korkeichenwälder der Alcornocales bis an den Atlantik an die Costa de Luz. Eine wunderschöne Landschaft mit kleinen Dörfern aber auch interessanten Städten wie Almeria, Granada oder gar Sevilla. Und überall findet sich eine kleine Bar oder eine Venta zum Einkehren auf einen guten Vino Tinto oder eine Cerveca, dazu gratis oder preisgünstige Tapas.
Um diese Zeit haben lang nicht alle Hotels geöffnet! Es wäre also ratsam sich deswegen im Voraus etwas schlau zu machen. Inzwischen sind wir weitergezogen und sind auf dem Weg nach Westen an die Küste des Lichts. Ihr werdet wohl demnächst die Motoren nach der langen Winterpause wieder starten. Viel Spaß und bleibt gesund und genießt vor allem das Dröhnen und Bollern eurer Guzzis.
Saludos desde Andalucía, Horst y Ulli Lampelmayer
2014, Sommer, Thomas Kröger
Das Konzert der Tassenstössel
Kleine Notfall-Reparatur unterwegs!
Mein alter Arbeitskollege und Guzzitreiber Jogi aus Wangen im Allgäu sagte mir einmal wortwörtlich: „Eine Guzzi ist wie ein Traktor und kaum umzubringen”. Das stimmt wohl bedingt und im folgenden Fall trifft das tatsächlich zu: auf unserer Tour 2014 mit Jogi und Ludwig über Teile der Grand Route des Alpes und Route Napoleon durch die Französischen Alpen begann ich auf dreiviertel der Strecke nicht ganz musikalisch perkussionsartige rythmische Begleitmusik, quasi als Einlage zu jedem Zwischenstopp zu hören.
Meine beiden Tourguides meinten beim übernächsten Stopp auf meine Bemerkung dazu ebenso, dass sie schon schönere akkustische Töne auch während der Fahrt vernehmen konnten. Im Gegensatz zu mir, wegen der beiden den Rhythmus übertönenden beiden Lafranconi Posaunen.
Kurz vor dem, unter Tour de France Kennern berüchtigten Mont Ventoux, beratschlagten wir beim nächsten Stopp am ´Cafe le Casino´, was wohl das Problem sein könnte. Denn meine Cali, statt üblicher Bereitschaft für solcherlei Berganstiege lieber dem Zuhören der Posaunen und begleitender besagter Perkussion zu frönen bereit schien.
Alle Spekulationen brachten uns zum Schluss, dass nur unser in die Reise eingeplante Besuch bei unserem guten Schrauberbegeisterten französischen Moppedfreund Vincent (sprich: Väzoo´´) aus dem Umland von Nimes, mit seiner kleinen Werkstatt hoffentlich weiterhelfen können würde. Ohnehin sollte es nicht mehr weit sein nach Überwindung des Berges…
Nach herzlicher Begrüßung ging es sogleich ans Hörerlebnis und anschliessendem Schrauben. Also rechter Zylinder Deckel ab! Denn der Zylinderkopf erwies sich auch als der mehr oder besser weniger musikalischere der beiden. Beim anschliessenden Probestart zeigte sich auf den zweiten Blick, dass das die Stösselstange mit seiner „Tasse“ jedes zweite Mal neben den Kipphebelkopf hüpfte! Da war absolut nichts mehr vom vorgeschriebenen Kipphebel Spiel vorhanden!
Die anschliessende Gegenüberstellung zeigte den gravierenden Unterschied: Wie so etwas zustande kommen kann, lässt sich wohl nur damit erklären, dass bei früheren Fahrten wohl ein oder mehrere Schaltfehler – man verzeihe mir! – so etwas ähnliches wie einen Umkehrschub eines Verkehrsflugzeuges beim Landen bewirken könnte.
Allerdings gar nicht gut für eine Stösselstange aus Aluminium! Die hatte sich nämlich im Laufe der Zeit sozusagen fast 5mm aufgebördelt (!) und verbogen durch die Schläge auf die Stösseltasse. Ein Wunder, dass das Ventil (war es das Auslass-Ventil?) da überhaupt noch klapperte…
Da war also nichts mehr zu machen, kein Ersatz weit und breit! Aber wer sich zu helfen weiss: Stösselstange so gut es geht, geradegebogen, dann den Kipphebelkopf eben so weit runtergeschraubt, bis das Tassen Spiel wieder hergestellt ist. Nur - die Feststellmutter hatte auf dem Kipphebel keinen Platz mehr, also musste sie halt unten dran. Passt, wackelt und hat Luft! Mit vereinten Händen und Gefummel konnte es für den Rest der Reise klaglos weitergehen. Fazit: eine Guzzi hält mehr aus, als man ihr zutrauen würde!
Vincent und seine Familie luden uns danach als Draufgabe zum ´Dank für die Werkstattbenützung´ anschliessend zu einer original Valencianischen Paella mit anschliessender Übernachtung im Gartenhaus samit Pool ein.
Einzig Vincent´s bereits ramponierte Zündkerzenlehre litt weiter und sollte endgültig das Zeitliche segnen. Zu Weihnachten bekam er von mir ein Päckchen mit einer neuen Lehre und einem von mir per Übersetzer geschriebenes Dankschreiben. Vincent meinte später Jogi gegenüber, mein Französisch könnte Besserung brauchen…