Ich fahre über 40 Jahre nur Guzzis. Nach V7, V 50, Convert, Nevada, Mille GT, mehreren Calis in verschiedenen Ausführungen – darunter teilweise Gespanne, wie die aktuelle California 3 mit Steib Seitenwagen – dann Stelvio 8V bin ich jetzt bei der V85 TT gelandet. Macht voll Spaß. Mit meinen drei letzten Guzzis und meiner Margit möchte ich jetzt gemütlich alt werden. Bin noch nicht ganz 70 und Margit fährt selbst Nevada und Roamer und ist mit mir auch schon 250.000 km gefahren.
Die Moto Guzzi 3 habe ich 1990 neu gekauft und einen von mir restaurierten Steib Beiwagen L500S Bj.1953 dran gehängt. Der Beiwagen wartete in Tschagguns Ende der 70er auf mich, ich kaufte ihn gemeinsam mit einer BSA WM500 Bj.43. Die Guzzi erhielt dann 15 Zoll Räder mit geschobener Schwinge von Walther mittels Zentralfeder, das machte das Fahren komfortabler. Das Hinterrad wurde nach gebrochenen Speichen auf Aluteller in Stahlfelge getauscht. Aus der 3-Punkthalterung wurde eine mit 5 Punkten. Versteifung vom Horizontalrahmen zum Rundbogen (zum Dranschrauben) war auch für die Stabilität nicht schlecht.
Eine Beiwagenbremse gibt’s nicht, die patentierte Integralbremse von Guzzi schafft das problemlos alleine. Das Seitenwagenrad wurde ausgetauscht gegen ein Uralrad mit verstärkten Speichen und Schrägwalzenlager. Eine Halterung für die Handbremse (mechanisch aufs Hinterrad wirkend ) wurde auf den Flansch von der Scheibenbremse geschweißt. Weitere Umbaumaßnahmen: Kurze Gaskabel von Moto Spezial für schnellen Gaskabeltausch. Eine Bosch Lichtmaschine, Zündung u. LiMa-Regler von Silent Hektik ersetzte den Saprisa „Dynamo“, hervorragende Ladung schon bei 1000 U/m. LED Licht für stressfreieres Fahren ist auch dran.
Das Guzzi California Gespann hat mittlerweile 200.000 km drauf, die Stärke des Gespanns ist einfach seine Robustheit und Einfachheit. Schwächen waren nur elektrischer Natur (Verkabelung und Ladung ) und sind eher als Anfangsprobleme zu sehen.
Mit ihren 67 PS ist eine Reisegeschwindigkeit auf der Autobahn bis 130 km/h kein Problem. Mit 7,5 Liter auf 100 km kann ich leben. Zu mager mag sie es einfach nicht. Dafür gibt’s bei Affenhitze im Süden auch kein klingeln. Im Extremfall gibt’s Oberöl und es wird halt die Zündung ein bisschen verstellt.
Was gibt’s sonst noch zu sagen – ja,genau: einmal Guzzi, immer Guzzi!