Lieber spät als nie

Moto Guzzi V9 Bobber Sport

von Hans-Jürgen Barufke

Mit fast 70 wollte ich es nochmal wissen! Ich habe mit 16 dem Mopedführerschein gemacht und bin dann eineinhalb Jahre zuerst mit einer Kreidler RS dann mit einer Honda herumgetuckert. Das Zweiradfahren lag mir schon in jungen Jahren im Blut.

 

1970 kam der Wehrdienst und ich habe mich für 4 Jahre überreden lassen. Das war dann auch das Alter der Sturm- und Drangzeit und das Zweirad rückte in den Hintergrund den nun hatte das Auto Priorität, und so habe ich auch nur den alten 3er gemacht. Nach der Bundeswehr kam dann auch die Hochzeit und Nachwuchs und ans Motorradfahren war nicht mehr zu denken.

 

1983 war ich bei einer Motorradaustellung in Todtnau und dort standen unter anderem auch ein paar Moto Guzzi. Der bullige V-Motor und die Kardanwelle waren von da an für mich das Maß der Dinge, diese Eindrücke haben mich für mein weiteres „Motorradleben“ geprägt. Jetzt war ich vom Motorradfahren angefressen und hatte nur die Guzzis im Kopf, 1984 habe ich dann den Motorrad Führerschein nachgeholt aber aus der Guzzi wurde nichts, wir planten zu bauen und somit fiel sie dem Rotstift zum Opfer. Aber die Gattin hatte ein Einsehen und hat mir ein kleines Budget bewilligt das gerade für eine gebrauchte 2 Jahre alte CX500 Euro mit 3000 km reichte. Zumindest hatte der Motor eine Ähnlichkeit mit der Guzzi und einen Kardan hatte sie auch.
 
Ich kann mich aber auch nicht beklagen den die Maschine lief 15 Jahre und über 60.000km absolut problemlos.  Die letzten 3 Jahre bin ich aber nicht mehr viel gefahren.  Ich hatte 1975 den Jagdschein gemacht und konnte 1996 endlich einen Jagdbezirk pachten die Jagd ist dann so in den Vordergrund gerückt das ich das Motorradfahren aufgab. 2015 habe ich dann die berühmte Flinte an den Nagel gehängt.

 

Von da an habe ich gelegentlich wieder mit einem Motorrad geliebäugelt und natürlich sollte es eine Guzzi sein, als ich im Februar 2020 dann die V9 Bobber Sport gesehen habe wars geschehen, lieber spät wie nie. An größere Touren habe ich dabei nicht gedacht, gelegentlich mal eine Kaffeefahrt und die Freude endlich eine Guzzi zu haben. Dabei ist es aber nicht geblieben über 6000 km habe ich in einem Jahr gefahren.

 

Damit habe ich einen Stein ins Rollen gebracht, mein Sohn war von der Maschine so begeistert das sich sofort zum Führerschein angemeldet hat und inzwischen selber eine V9 Bobber Centenario fährt.

 

Der einzige Wehrmutstropfen ist der Sattel der überhaupt nicht tourengeeignet ist, obwohl ich ihn aufpolstern lies was aber nichts gebracht hat ist nach 300 km  „Schluss mit Lustig“ trotzdem möchte ich sie nicht mehr hergeben.

 

Wenn ich mir meine Traum Guzzi wünschen könnte, wäre es wieder die Bobber Sport aber etwas größer mit einen 1200ccm oder 1400ccm Motor.

 

Der Guzzisti Montfort Club ist zwar nicht gerade vor meiner Haustüre aber ich hoffe dennoch 2...3-mal pro Jahr an der einen oder anderen Ausfahrt und am Stammtisch teilzunehmen.

Technische Daten

Moto Guzzi V9 Bobber Sport


Baujahr: 2020
Hubraum: 853 ccm
Leistung: 55 PS bei 6.250 U/min
Drehmoment: 63 NM bei 3.000 U/min
V-max: 170 km/h
Verbrauch: 4,5 l/100 km
Gewicht: 199 kg (trocken)

 

Zubehör / Extras: Satteltaschen, Gepäckträger, Werkzeugtäschchen

Moto Guzzi V9 Bobber Sport, Baujahr 2022, Guzzisti Montfort
Moto Guzzi V9 Bobber Sport, Baujahr 2022, Guzzisti Montfort
Moto Guzzi V9 Bobber Sport, Baujahr 2022, Guzzisti Montfort
Moto Guzzi V9 Bobber Sport, Baujahr 2022, Guzzisti Montfort