Moto Guzzi V7 Eigenbau, Guzzisti Montfort

Unheilbares Guzzi Fieber

Moto Guzzi V7 850 GT (Umbau)

von Markus und Helga Wölfel
Markus und Helga Wölfel, Guzzisti Montfort

Egal ob Giacomo, Steve McQueen, Vale 46, Hopper & Fonda oder Wölfel: jeder von uns hat klein angefangen. Bei Wölfel, also mir, begann die zweirädrige Karriere mit den 70er Legenden Puch Maxi, KTM Duo und Comet Cross, bevor ich mit der Triumph DBG Bj. 1954 in die 125 ccm Klasse aufstieg. Das war lange Zeit bevor mich das Guzzi Fieber gepackt hat.

 

Die Triumph DBG 125 mit ihrer Allradfederung und Doppelkolben musste meiner ersten großen Liebe weichen: der Triumph Bonneville T120, Bj. 1969. Mit der Bonnie fuhr ich die erste schwere Maschin’ und fühlte mich ein wenig wie Marlon Brando in „Der Wilde”. Gleichzeitig lernte ich zwangsweise, obwohl ursprünglich ohne jegliche Ahnung vom Schrauben, den virtuosen Umgang mit dem zölligen Ringschlüssel. Ich habe mit der Bonnie weit mehr Stunden unter als auf dem Motorrad verbracht und kenne mittlerweile jede Schrauben auswendig. Da ich dann aber keine Zeit mehr hatte sie wieder auf die Straße zu bringen, folgten in meiner Motorrad-Karriere mehrere Alternativen aus dem Hause Suzuki, Yamaha, Triumph und Kawasaki.

 

Dann aber erfasste mich eines Tages im Jahr 2018, zwei Jahre vor Corona, ein gefährlicher, mehr oder weniger unheilbarer Virus: das Guzzi Fieber! Es begann mit einer California 1100, Bj. 1996, die ich mit gerade mal 27.000 Kilometer fast jungfräulich erstanden habe – ein perfektes Reisemotorrad, das meine Frau Helga und mich bis heute immer zuverlässig ans Ziel gebracht hat.

 

Trotz der California als mobiles Therapiegerät liess sich das Guzzi Fieber nicht senken, im Gegenteil: 2020 entdeckte ich eine rassige, jedoch nicht reinrassige Guzzi V7 850 GT. Meine Temperatur schnellte nochmals nach oben und ließ mich Tag und Nacht von der roten Schönheit fantasieren. Also kaufte ich sie 2020, und seither habe ich meinen Guzzi Virus so halbwegs im Griff.

 

Die Moto Guzzi V7 850 GT Luxus gibt es als Modell gar nicht, die Bezeichnung „Luxus” steht aber im Typenschein. „Die Rote” wurde 1974 in Wien erstmals zugelassen und kam 1976 ins Ländle, wo sie bis 2002 angemeldet war. Anschließend wurde sie umgebaut und 2011 neu typisiert. Der Umbau umfasst eine neue Doppelscheiben-Bremsanlage, Tank und Einzelsitz von Harley, ein ausladendes Lenkergeweih sowie Trittbretter von der California – Original-Freaks mögen mir verzeihen, aber ich liebe diesen Umbau! Und wenn das die Guzzisti Montfort auch so sehen, freuen wir uns jetzt schon auf Tipps und anregende Gespräche, meine Helga und ich.


Technische Daten

Moto Guzzi V7 850 GT „Luxus”


Baujahr: 1974
Hubraum: 845 ccm
Leistung: 64,5 PS bei 6.500 U/min
Drehmoment: 00 NM bei 0.000 U/min
V-max: 175 km/h
Verbrauch: ca. 7,5 l/100 km
Gewicht: 230 kg (voll getankt)


Moto Guzzi V7 850 GT Eigenbau, Guzzisti Montfort
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