Sie ist hart wie ein Brett, unbequemm, stur und laut – doch sie gehört zu den schönsten Guzzis aller Zeiten: die Moto Guzzi LeMans II. Das Kult-Bike aus Mandello mit seinem schmalen Tonti-Rahmen, dem genialen Integral-Bremssystem und den edlen Lafranconis dominierte in den frühen 80-er Jahren die berühmten Königswellen-Ducatis und die sportlichen BMW R 90S.
Schon als Jugendlicher konnte ich mich für Italienischen Motorräder begeistern. Am Anfang fehlte aber das Geld, also gab ich mich mit 16 mit einer Zündapp statt mit einer Fantic zufrieden. Also warten bis 18 und dann zuschlagen! Doch die Jahre vergingen, und so dauerte es, bis ich mich Jahre später entschloss, wieder ein Motorrad zu kaufen.
Dabei kam nur eine der Klassiker aus der LeMans Serie aus Italien in Frage, über die ich mich im Laufe der Jahre informiert hatte. Für manche fehlte das Geld, andere entsprachen nicht meinen Anforderungen. Bis ich dann endlich diese – heute meine – LeMans II in Hard gesehen habe. In einer Garage schlummerte sie mit einer Rennverkleidung aber sonst alles in original dahin und wartete auf einen neuen Besitzer: mich!
Die Rennverkleidung wurde durch eine LeMans I Verkleidung ersetzt. Die Sitzbank wurde speziell angepasst und modifiziert. Der Motor von Hohenfellner in Schruns überholt. Ich fahre die LeMans wann immer ich Zeit habe und es zaubert mir jedesmal aufs Neue ein breites Grinsen ins Gesicht.