Die klassische Biker-Karriere: mit 16 Kleinmotorrad-Führerschein und Zündapp TT. Mit 18 drei Jahre lang Yamaha 350 RD und danach zu viele Jahre mit zu viel Arbeit. Später dann der Wunsch, der Arbeit zu entfliehen – wenn auch nur für ein paar Stunden. Und am besten geht das mit der Moto Guzzi V11 Rosso Mandello.
Die ganze Welt feierte einst stürmisch die Jahrtausendwende. Die ganze Welt? Nicht ganz, denn am Ufer des Comosees liegt ein kleines Dorf unbeugsamer Motorradbauer, die in diesen Tagen nichts zu feiern haben – kurz vor der Pleite stehend, soeben von Aprilia übernommen, fragen sich die arg zerzausten Adler aus Mandello, wie´s denn weitergehen soll bei Moto Guzzi. Und wie immer haben die krisengewohnten Guzzisti die Lösung bereits im Köcher: die 1999 präsentierte Moto Guzzi V11, die laut „Motorrad” Tester Mini Koch „beste Guzzi, die es je im Serientrimm gab“.
Elf Jahre später und ein paar hundert Kilometer weiter nördlich suchte ich nach dem passenden Motorrad für mein neues Hobby. Ich wollte aber nicht etwas, das es in Massen gibt. Im Internet machte ich mich auf die Suche nach Marken wie Benelli, Moto Moroni und auch Moto Guzzi. Ich fuhr alle Händler im Lande ab und da fand ich schließlich 2011 bei Loitz meine Guzzi V11 Rosso Mandello: Drauf gesessen, drauf gepasst, sofort gekauft.
Hauptsächlich fahre ich Feierabend-Runden rund ums Ländle. Mit meiner Guzzi erkundete ich aber auch Straßen und Pässe in der Schweiz bis runter zum Gardasee. Natürlich ist meine Moto Guzzi V11 Rosso Mandello eine Italienische Diva mit Zicken. Einiges musste getauscht und repariert werden und das Fahrverhalten ist Guzzi typisch. Und so lebe ich mit der V11 meinen Traum vom Motorrad fahren: Gänge sortieren und durchziehen ...