Moto Guzzi Stelvio 1200 8V / ABS

Seit 1990 bin ich mit dem Motorrad-Virus infiziert. Nach einer Pause von 16 Jahren, kaufte ich mir 2016 eine V9 Bobber. Und wa soll ich sagen, einmal Guzzi immer Guzzi. 2019 legte ich mir eine Stelvio zu, und bin seitdem mehr als glücklich mit ihr.

Zum Entsetzen meiner Eltern kaufte ich mir 1990 als 18-jähriger ein Motorrad. Eine gebrauchte Honda 750 VF die ich nach nur drei Monaten gegen eine brandneue Suzuki GSX-R 750 eintauschte. Die 90-iger Jahre waren die Jahre der Supersportler, GSXR, VFR, ZXR usw. Jeder hatte so einen japanischen Plastikbomber in der Garage stehen. Wir waren ein munterer Haufen, pushten uns gegenseitig und hetzten mit einem gewissen Gustl Auinger beim Fahrertraining um den Salzburgring, nur um erkennen zu müssen, dass im Gegensatz zu ihm von uns keiner richtig ein Motorrad beherrschte.

Der Schwund an Mitfahreren kam langsam aber stetig, bis ich eigentlich alleine war. Ein letzter Versuch mit einer Africa-Twin scheiterte kläglich, auch weil meine Frau wenig Interesse fürs Biken zeigte. So fiel ich in einen 16 Jahre dauernden Dornröschenschlaf. Bis ich im April 2016 zufällig bei meinem Auto- und Motorradhändler vorbeikam, und dort eine Moto Guzzi V9 Bobber stehen sah.

Es war eigentlich Liebe auf den ersten Blick. Bereits am nächsten Tag unterschrieb ich den Kaufvertrag und schon ging es los. Ich baute meine Bobber um. Zard-Aupuffanlage, neuer Sattel mit eingesticktem Moto Guzzi-Adler und kultigen Kuriertaschen machten die Bobber zu einem Unikat. Und weil auch meine Frau plötzlich Interesse zeigte, baute ich auch noch eine Rückenlehne im V9-Design auf. Und auch einigen Kollegen von früher packte wieder das Fieber. Die Ausfahrten wurden mehr, die Touren länger und damit kam auch die Sehnsucht nach einem größeren Motorrad. Aber im Frühjahr 2019 blieben meine Bobber und ich ein Herz und eine Seele ….
 
Im April 2019 war es soweit. Ich schaute bei meinem Guzzi-Händler vorbei und da war sie, la belezza azzurra. Eine Moto Guzzi Stelvio Baujahr 2016 mir gerade mal 6000 km auf dem Tacho. Die musste her. Die Frage war nur Stelvio und/oder Bobber. Es wurde zweiteres, denn für zwei Motorräder fehlt mir einfach die Zeit. So trennte ich mich doch schweren Herzens von meiner Bobber und stieg auf die Stelvio um. Ich hab´s aber nie bereut. Sie ist zwar eine Diva, aber auf längeren Fahrten einfach ein Traum. Seither touren wir mal mehr und mal weniger durch Europa, aber es macht immer wieder Spass. Auch für meine Frau, die immer betont, wie toll die Sitzposition auf der Stelvio ist. Damit sind eigentlich alle zufrieden, und es gibt nur mehr eines zu sagen: „Vivi per sempre Moto Guzzi!”